Meine ganz persönliche MARKEN Story in 7 Teilen oder wie ich die Corona-Zeit für mich genutzt habe – Teil 4
Um den roten Faden nochmals aufzunehmen, Stephan war in der Zeit, als unsere Kinder noch schulpflichtig waren auch zwölf Jahre in der Gemeinde-Politik unterwegs, davon acht Jahre als Schulpräsident zum Wohle unserer Schwyzer-Familien! Ich glaube er hat dies ganz gut hingekriegt, diesen Switch zwischen Beruf, Familie und Politik.
Er war bei den Schulkindern bekannt, als der Mann mit den witzigen Krawatten, wenn er nebst seinem Praxis-Alltag in den Schulstuben auf Schulbesuch unterwegs war. Diese Krawatten waren eher einem Zufall geschuldet, hatten sich dann aber später als sehr wertvoll herausgestellt, wenn die Kinder für die jährlich Zahnkontrolle bei ihm auf dem Zahnarztstuhl sassen. Der Gesprächsstoff war schon gegeben.
Es gäbe auch das eine oder andere Schmankerl in der eigenen Familie zu erzählen. Damals als Stephan den freien Vormittag nach den Schulreisen der Kinder, den auch ich als Schulmädchen schon gekannt hatte, neu für nicht mehr schulfrei erklärte, kam er dann bei seinem Jüngsten gar nicht gut an. Das Argument des Vaters, dass doch die Schulreise dafür da sei, um sich zu erholen und nicht der Vormittag danach, fand Fabian doch mehr als uncool.
Für mich nicht immer ganz so eine einfache Zeit, musste ich doch oftmals auf ihn als Vater und Partner verzichten, nicht nur an den Abenden, sondern schon über den Mittag, wenn die besorgten Eltern am Telefon, statt direkt beim Lehrer, bei ihm Rat suchten. Auch war Zeitunglesen oftmals nicht mehr so unbeschwert, aber über die gelungen Bildaufnahmen habe ich mich stets gefreut!
Für die persönlichen Anliegen hinzustehen und manchmal auch hart, aber fair dafür zu kämpfen haben unsere Kinder somit schon früh gelernt, denn auch sie haben miterlebt, den eigenen Vater so nahe in einem öffentlichen Amte zu haben, macht uns als Familie auch öffentlich, sprich angreifbar aber im guten Sinne auch stark.
Rückwirkend betrachtet bin ich sehr dankbar, dass Stephan sich nicht nur für uns als Familie, sondern sich auch für das Wohl der Allgemeinheit eingesetzt hatte, auch später als Gemeindepräsiden von Schwyz. Wenn dies niemand mehr täte, wo kämen wir denn dahin als Gesellschaft? Und wenn es jener tut, der die Höchstleistung auf der STÄRKEN-Skala auf der Nr. 1 hat wie er, macht es doppelt Sinn. Jetzt käme eigentlich die Geschichte, wie ich meinem Mann an diesem besagten Freitag erklärte, dass ich am kommenden Montag um 08.00 h in der Praxis stehen werde, um meine neue Berufstätigkeit als Rezeptionistin in seiner Praxis nach zwölf Jahren Familienfrau aufzunehmen. Schliesslich wollte ich auch wieder mal so «richtig» arbeiten, so mit Arbeitszeiten, Ferien, ein eigenes Gehalt und grosse Menschen um mich herum. Ihr hättet seinen Gesichtsausdruck sehen sollen! Aber dies erzähle ich euch später mal.